Jeden
Tag fahre ich von meinem Dorf im Süden Ramallahs nach Jerusalem. Unter
normalen Umständen dauert die Hinfahrt zwanzig Minuten. Manchmal brauche
ich aber für die gleiche Strecke zwei oder drei Stunden. Über diese
kurze Entfernung muß ich sechs Kontrollpunkte passieren, drei israelische
und drei palästinensische. Es gibt einen palästinensischen Kontrollpunkt
in Ramallah, und wenn etwas passiert, machen sie ihn einfach zu.
Das
Dorf meines Großvaters heißt Daniel und liegt in der Nähe
des Flughafens Ben Gurion. 1948 mußte meine Familie das Haus verlassen.
Seit meinem elften Lebensjahr nahm mich mein Großvater jedes Jahr mit
dorthin und zeigte mir unser Haus. Niemand wohnt darin, und sehr oft, wenn
ich nach Tel Aviv unterwegs bin, träume ich davon, eines Tages zurückzukehren,
um dort zu leben. Einmal bei einem Besuch im Dorf haben uns israelische Nachbarn
zum Tee eingeladen und unsere Situation sehr bedauert. Mein Standpunkt in
dieser Situation ist, immer beide Seiten zu sehen.
Die
Palästinenser verbrennen den Müll, weil die Behörde sich nicht
darum kümmert, obwohl wir dafür Steuern bezahlen.