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MARCO KOEPPEL & CARLOS MARTINEZ SPARTA |
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WOHNEN IN DER SIEDLUNG In der heutigen Zeit ist es sehr wichtig, dass man sich zurueckziehen kann und fuer sich allein ist. Man kann sich so vom Alltagsstress erholen. Beim Verfolgen dieses Beduerfnisses wird jedoch das Beisammensein, der Kontakt zu den Mitmenschen erschwert, beinahe verunmoeglicht. Wir wollen diese zwei Beduerfnisse befriedigen. Man wohnt in einem Einfamilienhaus, in das man sich zurueckziehen kann. (man hat ganz klar privat artikulierte Aussenraeume und kann auch auf die Dachterrasse fluechten). Es ist jedoch ohne Muehe auch moeglich, zu anderen Personen Kontakt aufzunehmen, zB. mit jemandem ein Schwaetzchen halten. Auf dem Wohnhof ist, bedingt durch den Kinderspielplatz, meistens jemand. Man triff sich auch zwangslaeufig auf dem Nachhauseweg oder beim Post holen, kann kommunizieren oder kann sich in sein Haus zurueckziehen, je nach Lust und Laune. PREISWERT Aufgrund der vorangegangenen Siedlungsprojekte erkannten wir zwei Haupt- probleme im kostenguenstigen Bauen. Das erste Problem ist, dass bei unseren Bauten in der Rohbauphase bereits viele Oberflaechen fertig sind. Diese Bauteile werden verschmutzt und unsorgfaeltig behandelt. Der Bau ist sehr lange nass und schmutzig. Es entstehen Kosten um dies bei der Fertigstellung zu korrigieren, der finish ist weniger sauber. Das zweite Problem liegt darin, dass beim guenstigsten Aussenwandbauteil, das momentan auf dem Markt erhaeltlich ist, die Aussenwaermedaemmung aus Polystirol ist und uns in ideologischer und oekologischer Sicht nicht befriedigt. Auf der Suche nach der Loesung dieser beiden Hauptprobleme, stiessen wir auf den vorfabrizierten Holzbau. Es ist bekannt, dass ein konventioneller Holzbau 20% - 30% teurer ist als der Massivbau.Wir kamen zur Erkenntnis, dass man die Haeuser vorfabrizieren muss. Von Beginn an war es unser Ziel, dass die Elemente moeglichst fertig auf die Baustelle kommen, und auf dem Bau kaum mehr daran gearbeitet werden muss. Darum waehlten wir Laerchendreischichtplatten fuer die Aussenhaut. Diese werden nicht behandelt, sie verwittern. Die silbergraue Fassade muss so nicht staendig gestrichen werden, das Holz schuetzt sich selbst . Bei der Konstruktion achteten wir darauf, dass das Projekt vorfabrikations- tauglich ist. Das ganze Haus ist auf einem ein Meter Raster aufgebaut. Wir haben in der ganzen Siedlung nur zwei Fenstergroessen, die eine ueber die gesamte Raumhoehe, die andere 1,20 m hoch. Daraus ergibt sich eine Menge aus gleichen kleinen Teilen, die zu grossen Elementen im Werk zusammengebaut werden. INDIVIDUELL Die Bauherren wurden vor Baubeginn gesucht. Wir bauen die Eigenheime am liebsten mit den Benutzern zusammen. Das heisst, die Bauherrschaft wird in den Bauprozess miteinbezogen. Dies hat verschiedene Vorteile. Die Bewohner der Siedlung lernen sich in einer Phase kennen, in der sie alle aehnlichen Probleme haben. Der Zusammenhalt und das Verstaendnis fuereinander wird so gefoerdert. Beim Einziehen in das fertige Haus hat man lauter Bekannte in der Siedlung. Jedes Haus ist, obwohl preiswert auf die individuellen Beduerfnisse der Besitzer abgestimmt. Nicht nur die Oberflaechen koennen vom Bauherren bis auf kleinste Detail bestimmt werden, auch der Standort der Kueche konnte frei gewaehlt werden. Die einen wollen eine grosse Wohnkueche, den anderen ist das Wohnzimmer wichtiger. Es erntstanden total verschiedene Haeuser. Jeder Bewohner hat sein spezielles Haus in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten geplant. Dies ergibt fuer uns einen enormen Aufwand,die Arbeit ist so jedoch interessanter. Die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Menschem ist fuer uns oft ein Erlebnis. Wir finden es falsch, wenn wir die Innenraeume fuer andere Leute voellig alleine gestalten. Auch im Garten wird Individualitaet gross geschrieben. Man hat sich darauf geeinigt, einheimische Straeucher zu pflanzen. Die Pflanzenwahl liegt beim Bauherren. |